... Die Stammbesetzung um Katrin und Meinrad war selbstverständlich treu zur Stelle und auch Rainer Wursthorn und Heinrich (zwei die sich auf dem Rad ohnehin zuhause fühlen) gaben sich die Ehre. Dieter, Manne und Sigrun komplettierten die Runde und so ging es locker flockig in Richtung Auerhahn und über Vöhrenbach weiter nach Furtwangen. Als man Neukirch passiert hatte, folgte eine rasante Abfahrt ins Hexenloch. Am tiefsten Punkt wurde eine erste kleine Pause eingelegt und man besprach, beim bevorstehenden Anstieg die entschärfte Variante zu wählen. Der Eine oder Andere wähnte sich bereits in Sicherheit und dachte „Es scheint ja heute doch eine ganz lockere Tour zu werden.“ Kaum zu Ende gedacht, bog man von der bequemen Teerstraße ab, und ehe man sich’s versah, fand man sich am knackigen Steilhang auf gerölligem Untergrund wieder. „Bloß im Sattel bleiben!“, lautete die Devise bei den Einen. Bloß als Erster oben sein, lautete sie bei den Anderen. Eine Blöße gab sich keiner und so kamen alle in kurzen Zeitabschnitten oben an. Im Fachjargon würde man von einem homogenen Teilnehmerfeld sprechen ;-). Die Entspannungsphase hinab nach Buchenbach wurde jäh von einer aggressiven Hornisse unterbrochen, die Katrin als das richtige Opfer befand und unter dem Motto „doppelt hält besser“ zwei Mal zustach. Im Anschluss waren übrigens auch die Fahrer in Katrin’s Windschatten, der jäh zum Stehen kam, hellwach!
In flottem Tempo, bei zunehmender Außentemperatur, erreichte man bald Kirchzarten und erblickte dann schnell die ersten Häuser Freiburgs. Dank Radl ging es staufrei ins Stadtzentrum, über den Münsterplatz bis zum Martinstor. Viel früher als geplant - bereits um elf Uhr- saß die tapfere Truppe im Martin’s Bräu, genauer gesagt im „Fress-Gässle“ und ließ die Radl-Wadln gemütlich baumeln. Fleißig wurden die Energiespeicher gefüllt, wohlverdient, schließlich dachte man, die erste Etappenhälfte bereits gemeistert zu haben. Zu früh gefreut, denn im Grunde ging es jetzt erst richtig los: Zunächst rollte man über Buchholz nach Waldkirch und von dort aus weiter nach Elzach. Passanten am Wegesrand, an denen wir vorbeirauschten, hielten uns vermutlich weniger für einen „Lauftreff auf Ausflug“ als vielmehr für eine verbissene Rad-Amateurmannschaft, die im Begriff ist, ihre Rangordnung neu zu definieren. Kein Problem, nicht denken, einfach treten, auch wenn sowohl Sonne als auch Oberschenkel immer heftiger zu brennen begannen. Als besonders angenehm bleibt uns von diesem Streckenabschnitt die Schiebepassage entlang des Maisfeldes in Erinnerung, das gefühlte 50 Grad abstrahlte ;-)
Dass die individuellen Bedürfnisse zu kurz gekommen wären, darf man dennoch nicht behaupten, vor dem nächsten Anstieg gab es eine Stärkung in einer Bäckerei. Erst dann nahm man die rund 600 Höhenmeter hinauf zur Schwedenschanze am Rohrhardsberg in Angriff. Die Männer spielten ganz Gentleman und ließen ausnahmsweise den Damen den Vortritt. Ob es an der Hitze lag, am Anstieg, an der Anstrengung…man weiß es nicht. Jedenfalls taten sich einige schwer, die mysteriösen Schilder richtig zu deuten, so dass die einst so homogene Truppe gnadenlos zersprengt wurde. An dieser Stelle hatte ein jeder der Teilnehmer sein eigenes Päckchen zu tragen: Der Eine kämpfte noch am Anstieg, der andere mit Wadenkrämpfen und der Dritte mit dem Handyempfang, der Vierte mit unablässigen Mückenschwärmen. Es war eine schwere Stunde! Doch alle Qual hat ein Ende. Es fanden sich schließlich eine drei- sowie eine vierköpfige Gruppe zusammen (o-Ton Dieter: „Ich hab’ die scheiß Gruppe erwischt!“… damit meinte er seine zwei Begleiterinnen; ob sie ihm das je verzeihen!?) Die dreiköpfige Truppe wählte mangels Ortskenntnis jedenfalls die deutlich längere und höhenmeterlastigere Strecke nach Schönwald, motivierte sich aber in regelmäßigen Abständen mit dem Zuspruch, dass sich das Zusatztraining ganz bestimmt ganz besonders auszahlt! Den Kürzeren zog man aber doch, jedenfalls im Escheck am Cafétisch, wo die vierköpfige Truppe bereits wohlgelaunt bei Schwarzwälder Kirsch und co regenerierte und sich angeregt über ihre Erlebnisse auf der Bergetappe zwischen vorderem und hinterem Zinken austauschte. Schnell wurden auch die Nachzügler mit Kaffee und Kuchen zufriedengestellt, so dass die siebenköpfige Gruppe wieder glücklich vereint die Pause genoss. Man war sich einig, dass man eine Menge geleistet hatte und sich die Schinderei doch wieder einmal gelohnt hatte. Frisch gestärkt meisterte man anschließend die Schlussetappe, so dass der Tacho im Ziel in Unterkirnach knappe 140 Kilometer und fast 2.500 Höhenmeter anzeigte (je nach Ortskundigkeit beim Einen etwas mehr, beim Anderen etwas weniger ;-)) Mit den Mountainbikes jedenfalls eine beachtliche Leistung. Sieben Radsportler, äh Lauftreffler, legen sich nun müde aber zufrieden schlafen und freuen sich schon jetzt auf die nächste gemeinsame Ausfahrt. Übrigens: Die Gruppe freut sich über jeden weiteren Teilnehmer!