Elf hartgesottene Unterkirnacher Läufer nahmen es beim diesjährigen Erlebnislauf mit einem äußerst schlecht gelaunten Petrus auf. Früh morgens um halb acht, als Unterkirnach noch recht verschlafen drein blickte, machte sich ein kleines tapferes Grüppchen auf in Richtung Titisee. Angeführt durch Meinrad, der seines Weges wie gewohnt zu jeder Zeit zu hundert Prozent sicher war, ging es zunächst nach Vöhrenbach. Nachdem auf dem ersten Streckenabschnitt noch der ein oder andere grantige Blick in Richtung Himmel geworfen wurde, lugten nach den ersten Kilometern schon erstaunlich fröhliche Gesichter unter den elf bunten Regenkapuzen hervor. Was soll’s? Einmal nass, kann schließlich nichts mehr passieren. Bevor es kalt werden konnte, kam ohnehin der nächste Hügel, der den Regentropfen dicke Schweißperlen untermischte. Als die Vöhrenbacher Kirche erreicht wurde, stand Heike als Teambetreuerin schon bereit. Wer gezweifelt hatte, dem wurde spätestens jetzt klar: Heute würde keiner verhungern. Ein reichhaltiges Buffet von Butterbrezeln über Hefezopf, Obst und hausgemachtem Rhabarberkuchen (Danke Alex!) stand bereit und heißer Tee lud direkt zum längeren Verweilen ein. Da hätte sich die Gruppe allerdings einen anderen Chef aussuchen müssen. Denn Meinrad rief bereits zum Aufbruch, als mancher gerade zum zweiten Gang schreiten wollte… Wohlweislich! Schließlich wusste er allein, wie viele „Hügel“ es noch zu bewältigen galt. Der nächste wartete an der nächsten Ecke. Hinauf ging es den Skilift und durch den Wald, bis schon bald der Fuchslochhof an der Linachtalsperre ins Sichtfeld rückte und die Energiespeicher bei Bedarf aufs Neue gefüllt werden konnten. Mittlerweile perfekt im Flow zog die Läufertruppe weiter nach Urach. Der Regen nahm immer mehr ab oder merkte man ihn nur einfach nicht mehr? Jedenfalls hörte man kein böses Wort mehr gegen den untreuen Wettergott. Als der dritte nennenswerte „Hügel“ bewältigt war, näherte man sich dem Örtchen Schollach, das die Meisten wohl zum ersten Mal überhaupt zu Gesicht bekamen. Durchaus einen Besuch wert, nicht zuletzt wegen des kulinarischen Angebots (bestehend aus... s. o.) an der Kirche in Mittelschollach. Weiter ging es auf die vorletzte Etappe, den vorletzten großen Anstieg hinauf und durch das Schwärzenbachtal bis zur Säge gegenüber des Unterwirts-Gasthauses in Unterschwärzenbach. Ein letztes Mal durften sich die elf Gefährten stärken, bevor tapfer die letzte acht-Kilometer-Etappe bis nach Titisee absolviert wurde. Dort ging es nach kurzem Fotoshooting am See direkt hinein ins Bergsee Restaurant, wo das kulinarische Angebot (s.o.) durch eine große Speisenkartenauswahl noch erweitert wurde. Wer jetzt glaubt, es habe sich um eine reine Schlemmertour gehandelt, der werfe einen Blick auf eine der Pulsuhren eines beliebigen Läufers unter den elf bunten Kapuzen. Denn da wird er die stolze Bilanz von 34,5 Kilometern und 950 hügeligen Höhenmetern lesen können! Hätten die elf Kapuzenmännchen und ihr zuverlässiger Betreuer noch einmal die Wahl – Erlebnislauf ja oder nein? Sie würden sich immer wieder aufs Neue dafür entscheiden!